Vom Geheimtipp zur Trendsportart
Noch vor wenigen Jahren war Badminton eine fast unbekannte Sportart. Zwar gab es
das allseits bekannte und beliebte Federballspiel schon lange, aber dass auch eine wettkampfmäßige Variante existiert, wusste kaum jemand. Doch seit Mitte der 80er Jahre befindet sich die Rückschlagsportart Badminton in einer dynamischen Aufwärtsentwicklung. Sichtbare Zeichen dafür sind
– die Aufnahme in das Programm der olympischen Spiele 1992 (1992 noch als Demonstration, 1996 als olympischer Wettkampf)
– die Aufnahme als zwölfte Sportart in den bundesweiten Sportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“
– die beginnende Kommerzialisierung und Vermarktung, beispielsweise durch den vermehrten Bau von privaten Badmintoncentern
– internationale Turniere mit hohen Preisgelder (für das Finale des World Grand Prix beträgt das Mindestpreisgeld 165.000 Dollar)
Dieser Boom führte dazu dass immer mehr Vereine eine Badminton-Abteilung gründen und die Mitgliederzahlen des Deutschen Badminton-Verbandes rapide steigen.
Technik
Wer glaubt, dass Badminton dasselbe ist wie Federball, der irrt gewaltig. Badminton ist eine der schnellsten Sportarten überhaupt und stellt hohe konditionelle und technische Anforderungen. Es gibt zahlreiche Schlag- und Lauftechniken (Drop, Smash, Clear, Drive, u.a.), die ein guter Spieler beherrschen muss. Eine solide spieltechnische Ausbildung ist deshalb sehr wichtig und sollte vor allem Anfängern von einem speziellen Trainer vermittelt werden. Dies ist natürlich am besten in einem Verein möglich.
Geschichte
Badminton hat eine erstaunlich lange Geschichte, obwohl es erst vor kurzem bei den Olympischen Spielen aufgenommen wurde. Sein Ursprung geht mindestens zweitausend Jahre zurück, wo Federball im antiken Griechenland, Indien und China gespielt wurde. Der Name Badminton stammt vom „Badminton House“ in Gloucestershire, wo der Duke of Beaufort lebte und der Sport im letzten Jahrhundert gespielt wurde. Es ist kein Zufall, daß die International Badminton Federation (IBF) heute in Gloucestershire residiert.
IBF wurde 1934 mit neun Mitgliedern – Kanada, Dänemark, England, Frankreich, Irland, Niederlande, Neuseeland, Schottland und Wales- gegründet und die Mitgliederzahl wächst seitdem stetig an. Ein nennenswertes Wachstum gab es, als Badminton sein Debüt bei den Olympischen Spielen in Barcelona feierte. Der Badmintonsport erfreut sich weiteren Zulaufs und es ist davon auszugehen, daß die Mitgliederzahl von zur Zeit 142 weiterhin steigt.
1948 fand das erste internationale IBF-Turnier, der Thomas Cup (Welt-Mannschaftmeister- schaft für Männer), statt. Seitdem wuchs die Zahl der weltbekannten Turniere, darunter auch der Uber Cup (Welt-Mannschaftmeisterschaft für Damen), Weltmeisterschaft, Sudirman Cup (Mixed Doppel), World Juniors und die World Grand Prix Finals. 1996 ging der World Cup, eine enorm erfolgreiche Serie, zu Ende, in dem sich die Welttopspieler um Einladung zum Turnier qualifizieren müssen. Der World Cup wurde 1981 ins Leben berufen, um den Weltspitzen- spielern die Möglichkeit zu bieten, höhere Preisgelder zu gewinnen. Mit wachsender Anzahl von gutdotierten internationalen Turnieren hat somit der World Cup seine Funktion erfüllt.